Rathaus
Rathausplatz
65439 Flörsheim am Main
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Die unter Denkmalschutz stehende Rathaus-Villa wurde unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Vorgaben gesamtheitlich saniert. Das freistehende Backsteingebäude, das als Villa mit Arztpraxis des Sanitätsrates Dr. med. Emil Börner gegen Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, wird bereits seit 1919 als Rathaus genutzt.
Das Gebäude befindet sich an der Bahnhofstraße. Zusammen mit dem südlich gelegenen „Neuen Schützenhof“ bildet die Rathaus-Villa den neuen Stadtverwaltungsbereich von Flörsheim am Main.
„Der würfelförmige Baukörper hat einen zweistöckigen, polygonalen Erkervorbau an der Ostseite und einen Treppenhaus-Risalit auf der Gegenseite. Das Pendant zur Eingangstreppe an der südlichen Hauptfassade bildet ein Balkon an der Nordseite auf Hochparterre-Niveau. Das Dach ist eine Kombination von Sattel- und Walmdach bei dem der First rechtwinklig ineinandergeschoben ist. Die Fassade wird durch die umgreifende, waagerechte Klinkergliederung (deutsches Band) und unterschiedlichen Fensterbögen je Geschoss strukturiert.
Das dreigeschossige Gebäude verfügt über ein Kellergeschoss und wurde überwiegend in Massivbauweise errichtet. Ausnahme bildet das 2. OG, das sich durch den liegenden Stuhl und die ausgefachten Holzständerwände auszeichnet. Die Decken über EG und 1. OG sind Holzbalkendecken. Über dem KG spannt eine preußische Kappendecke.“
Vergleiche „denkxweb“. Denkmalpflege-hessen.de
Im Zuge der Fassadensanierung wurden folgende Maßnahmen durchgeführt:
Alle bestehenden Fenster wurden ausgebaut und durch neue Holzfenster, die an historische Aufnahmen angelehnt sind, ersetzt. Die bestehenden Rollladenkästen im Erdgeschoss blieben erhalten. Die Fenster wurden in Holz ausgeführt und in einem zu den Ziegeln passenden Braunton lackiert. Sie verfügen über einen Kämpfer, schlanke Rahmen und einen echten Wetterschenkel.
Die Haupteingangstür an der Südseite und die Holztür zum Nebeneingang an der Westseite sollen ausgebaut und durch neue Holztüren ersetzt werden.
Die Haupteingangstür an der Südfassade wird barrierefrei ausgeführt und nimmt die Dreiteilung der großen Fenster im Erker an der Ostfassade auf.
Da das Kellergeschoss als Verbrauchsmittellager für die gesamte Stadtverwaltung genutzt wird, wurde für den Transport in das Kellergeschoss ein Plattformlift an der Nordfassade angebaut. Über diesen Plattformlift wird die Anlieferung und die Verteilung in die verschiedenen Verwaltungseinrichtungen abgewickelt.
Die bestehende Dachdeckung aus Schiefer wurde rückgebaut und das Dach mit Schiefer, neu gedeckt.
Um die Energiebilanz des Gebäudes zu verbessern, wurde eine Zwischensparrendämmung und eine zusätzliche Untersparrendämmung in die Dachfläche eingebracht.
Als Dämmstoff wurde ein natürliches Material (Hanf) verwendet.
Im Zuge der Dachsanierung wurde der historische Giebelschmuck nach dem Vorbild alter Fotografien und Zeichnungen wiederhergestellt. Sogar die ursprüngliche Farbgebung des gesamten Holzwerkes konnte unter den neueren Farbschichten identifiziert und wieder aufgebracht werden.
Im März 2024 konnte die Sanierung insoweit abgeschlossen werden, dass der Bürgermeister und die Erste Stadträtin sowie das Hauptamt und das Amt für Personalwesen und Informationstechnik das Gebäude beziehen konnten.