Flörsheim ist Fairtrade-Town
Seit September 2019 ist die Stadt Flörsheim am Main offiziell Fairtrade-Town - die sechzigste in Hessen. Am 30. November überreichte dann der Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz die zugehörige Urkunde im Rahmen einer Feierstunde im Flörsheimer Keller an Bürgermeister Dr. Bernd Blisch. "Der Titel wird für zwei Jahre verliehen und ist damit ein Auftrag für weitere Taten", sagte Ehrenbotschafter Holz. In zwei Jahren werde erneut geprüft, ob Flörsheim am Main die Kriterien für eine Fairtrade-Stadt erfüllt.
Bürgermeister Dr. Blisch persönlich hatte der Fairtrade-Bewerbung der Stadt, die im Jahr 2017 gestartet, dann aber nicht recht vorangekommen war, Anfang 2019 einen neuen Impuls verliehen. Nur ein gutes halbes Jahr gelangte die Stadt zusammen mit den sie unterstützenden Akteuren am Ziel an und wurde in die Familie der Fairtrade-Kommunen aufgenommen.
Dr. Blisch sagt den in der Steuerungsgruppe vertretenen Unterstützern – dies sind neben der Stadtverwaltung der Eine-Welt-Kreis der katholischen Kirchengemeinde, der Handwerker und Gewerbeverein, die Umweltorganisation BUND, das Centermanagement der Flörsheim Kolonnaden, die Kolpingfamilie, das Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben, die Foodsharing-Initiative, die politischen Parteien und der Main-Taunus-Kreis – „recht herzlichen Dank für ihr tatkräftiges Engagement, das zum Erfolg der Bewerbung wesentlich beigetragen hat.“
Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz skizzierte in seiner Ansprache die dynamische Entwicklung der Fairtrade-Aktion in Deutschland "aus der exotischen Nische zur Bürgerbewegung". Er sagte, eine reiche Industrienation wie die deutsche habe die Verpflichtung zum Teilen. "Wir stehen in der Verantwortung, dass die, die uns täglich den Tisch decken, selbst auch satt werden", unterstrich Holz.
"Die Kriterien für die Erlangung des Fairtrade-Town-Zertifikats sind anspruchsvoll", machte der Fairtrade-Ehrenbotschafter deutlich. Gefordert wird, dass in der Stadt fünf Einzelhandelsgeschäfte und drei Gastronomiebetriebe jeweils mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Außerdem müssen wenigstens eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde solche Produkte verwenden. Und schließlich muss in der Stadt Bildung zum Thema Fairtrade betrieben werden. „Dies alles hat Flörsheim am Main in kurzer Zeit gemeinsam geschafft, darauf dürfen wir stolz sein!“, freut sich Bürgermeister Dr. Blisch.
Für den Main-Tanus-Kreis war die Beigeordnete Madlen Overdick zur Feierstunde nach Flörsheim gekommen. In ihrem Grußwort strich sie die Bedeutung von fairem Handel heraus; der Flörsheimer Steuerungsgruppe überreichte sie ein Geschenk.
Fairtrade hat sich die Förderung benachteiligter Erzeuger und Kleinbauern in Entwicklungsländern auf die Fahnen geschrieben. Diesen soll durch den Kauf fair gehandelter Produkte ein angemessenes Einkommen gesichert werden. Fairtrade fördert außerdem den umweltschonenden Anbau von Lebensmitteln und den Bio-Landbau.
Bilder von der Feier zur Verleihung der Fairtrade-Town-Urkunde am 30. November 2019: