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04.11.2025

»Wegweisende Projekte für Flörsheim realisiert«

Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle und Bürgermeister Dr. Bernd Blisch gratulieren Altbürgermeister Dieter Wolf zum 85. Geburtstag.   

Der in Mainz geborene ehemalige Flörsheimer Bürgermeister Dieter Wolf begeht am 12. November seinen 85. Geburtstag. Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle und Bürgermeister Dr. Bernd Blisch nehmen dies zum Anlass, um im Namen der städtischen Gremien herzlich zu gratulieren und auf die große Bedeutung Dieter Wolfs bei der Entwicklung Flörsheims in den letzten Jahrzehnten hinzuweisen: „Dieter Wolf hat sich um unsere Heimatstadt Flörsheim am Main sehr verdient gemacht. Mit einem klaren strategischen Zielbild hat er viele wegweisende Projekte für Flörsheim realisiert, die auch heute noch einen Teil der großen Attraktivität von Flörsheim am Main und seinen Stadtteilen ausmachen.“

Dieter Wolf, der von Kindheit an in Flörsheim wohnt, lebt mit seiner Frau in der Gallusstraße. Das Ehepaar wird den Anlass zusammen mit den beiden Söhnen, ihren Ehefrauen und den fünf Enkelkindern im kleinen Kreis außer Haus feiern.

Berufsweg

Dieter Wolf begann 1957 eine Lehre im Flörsheimer Rathaus. Wolf, der den Alltag der kommunalen Praxis von der Pike auf erlernte, interessierte sich insbesondere für die kommunalen Finanzen und war zuletzt Leiter der Stadtkämmerei, bis das Eschborner Stadtparlament ihn 1973 auf Vorschlag der CDU-Fraktion zum Ersten Stadtrat und Stellvertreter des Bürgermeisters wählte. Die Jahre in der dynamisch wachsenden Kommune vor den Toren Frankfurts rundeten seine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit dem Stadtparlament und mit den Kommunalfinanzen ab.

1978 wählte ihn die Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung auf Vorschlag der CDU-Fraktion erstmals zum Bürgermeister seiner Heimatstadt. Der Jubilar wurde in dieses Amt insgesamt dreimal wiedergewählt, bevor er sich zum Jahresende 2000 in den Ruhestand verabschiedete.

Erfolgreiches Wirken für seine Heimatstadt

In seiner insgesamt 22-jährigen ununterbrochenen Amtszeit – ein Zeitraum, der heute nur noch selten erreicht wird – konnte er, gestützt auf Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung, viele seiner Vorstellungen für die Entwicklung seiner Heimatstadt verwirklichen.

Stadtentwicklung

Besonders am Herzen lag Wolf dabei die Stadtentwicklung. Die Ausweisung von Bauland in einer Größenordnung von rund vierzig Hektar entlang der heutigen Rheinallee, in kurzer Entfernung zur Innenstadt, bildete dabei den Flörsheimer Beitrag für den Wohnungsbau in der Region. Städteplaner entwarfen die bauliche Struktur der Flächen mit zwei großen Parks und der Paul-Maar-Grundschule, die die Zustimmung des Stadtparlaments fanden. Die kurze Entfernung aus dem neuen Baugebiet zur Stadtmitte – und über den Stadtgarten zum Mainufer – ließ die Idee früherer Stadtplaner von der Entwicklung der Stadt im Halbkreis mit kurzen Entfernungen zum Stadtkern zunehmend Realität werden.

In seiner Amtszeit gelang es Wolf zudem in der Flörsheimer Altstadt neue Wohnungen entstehen zu lassen, die auf die vorhandene kleingliedrige Bausubstanz Rücksicht nahmen. Unter seiner Führung nahm die Stadt an einem bundesweiten Wettbewerb für Bauen und Wohnen in alter Umgebung teil und gewann gemeinsam mit 21 anderen deutschen Städten eine besondere Auszeichnung, die schließlich zur Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm führte. Dies spülte Mittel in Millionenhöhe in die Flörsheimer Stadtkasse. Damit konnten lange gehegte städtische Bauvorhaben und Vorstellungen der Bewohner verwirklicht werden.

Die Weilbacher Kiesgruben - eine Landschaft ohne Wiederkehr

Gleich zu Beginn seiner Amtszeit musste sich Dieter Wolf mit riesigen Landschaftsschäden in Weilbach beschäftigen. In den dortigen Kiesgruben wurde Müll wild abgekippt. Die aufgetürmten Halden brannten, und die Verantwortlichen für das Chaos, zahlungsunfähige Kiesunternehmen, fielen zur Beseitigung der Schäden aus. Kosten in Millionenhöhe drohten an der Stadt hängen zu bleiben.

Der Bürgermeister, der sich auch viele Jahre im Kreistag des Main-Taunus-Kreises, in Gremien der Region und in der Taunussparkasse engagierte, suchte Partner für seine Vorstellungen und fand sie auch. Schon 1980 entstand mit finanzieller Beteiligung des damaligen Umlandverbandes und des Main-Taunus-Kreises die Weilbacher Kiesgrubengesellschaft, die die Rekultivierung der zerstörten Landschaft betrieb und für einen geordneten Kiesabbau sorgte.

Mit den Überschüssen aus dem Kiesabbau konnten weitere wichtige Vorhaben verwirklicht werden: Schon 1996 entstand die Flörsheimer Warte und einige Zeit später das Hattersheimer Rosarium und der Freizeitpark in Hochheim. Schließlich entschied sich die Regionalparkgesellschaft, die für das über 400 Kilometer lange Netz in der gesamten Rhein -Main-Region verantwortlich ist und in deren Gremien sich der Jubilar auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand engagierte, für einen Sitz in den Weilbacher Kiesgruben. Das Regionalparkhaus wurde gebaut, gleichzeitig entstand der Regionalparkturm.

Grün und Kultur - unverzichtbare Elemente in der Stadtentwicklung

Wolfs Bestreben, die Stadt attraktiver zu machen, zeigte sich auch in seinem Interesse für die Schaffung neuer Grünflächen. Mit der Sanierung der Weilbacher Kiesgruben entstand ein Areal von 150 Hektar, das durch die Anbindung an die Regionalparkroute überörtliche Bedeutung gewann. Das nahegelegene Naturschutzhaus machte insbesondere Schulklassen mit der Bedeutung umweltbewussten Verhaltens vertraut.

Mit hohem Kostenaufwand rettete die Stadt die zu versiegen drohende Schwefelquelle im Bad Weilbacher Kurpark. Der Park wurde gärtnerisch überarbeitet, und schließlich mussten nahezu 100 sehr alte Platanen entlang der Alleestraße durch baumchirurgische Arbeiten vor dem Absterben geschützt werden.

In die Amtszeit Dieter Wolfs fiel auch die Schaffung von drei großen Grünflächen im Stadtgebiet: Der Stadtgarten, die Gustav-Stresemann-Anlage und der Christian-Georg-Schütz-Park, entstanden mitten im neuen Baugebiet. Flörsheim erhielt die erste städtische Bibliothek in einem Anbau der Stadthalle. 1979, im Zusammenhang mit dem 75. Jubiläum der Flörsheimer Kantorei legten der frühere Landrat Dr. Bernward Löwenberg und Dieter Wolf den Grundstein für die auch heute noch stattfindenden Galluskonzerte. Der Flörsheimer Keller, Teil eines der ältesten Gebäude in der Stadt, wurde zum Mittelpunkt des ersten städtischen Kulturprogramms ausgebaut.

Schließlich gelang Dieter Wolf 1992 die Verschwisterung mit der südfranzösischen Stadt Pérols - ein Zeichen für die Weltoffenheit der Stadt am Untermain.

Kritischer Begleiter der Entwicklung des Frankfurter Flughafens

Kritisch begleitet hat Dieter Wolf die Entwicklung des Frankfurter Flughafens. In seine Amtszeit fiel der Ausbau des Flughafens mit der Startbahn West und die Einleitung der Planung für eine Nordwest-Landebahn. Oberste Priorität für Wolf hatten dabei immer die Interessen der Flörsheimer Bevölkerung. So gehörte der Altbürgermeister zu den Ersten, die auf die Gefahren der Verwirklichung einer Nordwestlandebahn für Flörsheim hinwiesen. Auf seine Initiative hin wurde der Verein „Für Flörsheim“ gegründet. Auch der Realisierung der Startbahn West stand der damalige Rathauschef kritisch gegenüber. Nachdem allerdings höchstrichterlich für den Ausbau entschieden war, zögerte Wolf nicht und verkaufte – mit Unterstützung der Stadtverordnetenversammlung, die im Dezember 1980 in einer denkwürdigen Sitzung mit ihren damaligen CDU-Mehrheit den Weg frei gemacht hatte – den für die Startbahn benötigten Teil des Flörsheimer Stadtwaldes zu Marktpreisen an die damalige FAG und kam so der Enteignung zuvor. Wolf war dabei wichtig, dass der Verkaufsbeschluss vor der Kommunalwahl im März 1981 erfolgte, damit die Bevölkerung im Angesicht dieser Entscheidung ihre Wahl treffen konnte. Bei der Wahl selbst behauptete die CDU ihre absolute Mehrheit. Die Flörsheimer Bürgerinnen und Bürger hatten damit den Kurs Wolfs bestätigt. Den aus dem Waldverkauf erzielten Erlös investierte Dieter Wolf mit Unterstützung der Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung in „grüne Projekte“ im Stadtgebiet.

Stadtverordnetenvorsteher Michael Kröhle und Bürgermeister Dr. Bernd Blisch wünschen dem Jubilar für seine Zukunft alles Gute.