Geplante Flugrouten: Stadtverordnetenversammlung beschließt Resolution
Einstimmig hat die Flörsheimer Stadtverordnetenversammlung in ihrer gestrigen Sitzung eine Resolution zu den geplanten neuen Flugrouten verabschiedet.
Das Papier stellt eine klare Reaktion auf die am 3. Juni von der Fraport AG und der Deutschen Flugsicherung äußerst kurzfristig vorgestellten Planungen für ein überarbeitetes Betriebskonzept für den Frankfurter Flughafen dar, welches eine massiv verstärkte Abwicklung von Flugverkehr über die Nordwest-Abflugroute beinhaltet.
In der von den Parlamentariern verabschiedeten Erklärung heißt es unter anderem: „Besonders betroffen von der vorgestellten Planung sind dabei die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Stadt, die bereits durch den aktuellen Betrieb des Flughafens und insbesondere den Bau der Landebahn Nordwest eine der am stärksten durch Fluglärm betroffenen Kommunen ist und der seinerzeit von allen Verfahrensbeteiligten zugesichert wurde, dass Abflüge über die Nordwest-Route stark reduzierten würden, um eine Doppelbelastung zu vermeiden.“ Sollte es zur Umsetzung des Betriebskonzeptes kommen, drohe den Kommunen Flörsheim, Hattersheim, Hochheim eine absolute Lärmkatastrophe, gegen die mit allen notwendigen Mitteln zum Schutz der Gesundheit und der Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner der Region vorgegangen werden müsse, heißt es weiter. Das geplante Anwachsen der Abflüge über Flörsheim und die nordmainischen Nachbarkommunen auf zirka 25 Prozent der Abflüge verstoße gegen den Planfeststellungs-Beschluss zum Bau der Nordwest-Landebahn.
Scharf kritisiert wird neben dem Inhalt der Planungen das kommunikative Vorgehen, insbesondere gegenüber den besonders massiv betroffenen Kommunen, „Dem gerne von allen Verfahrensbeteiligten postulierten „Prinzips der guten Nachbarschaft“ widersprechend, wurde ohne vorherige Konsultation der Fluglärmkommission und entgegen der immer wieder geforderten Reduzierung der Abflüge auf der Nordwestroute ein neues Betriebskonzept erarbeitet und öffentlich vorgestellt“, heißt es. Hier sei gegen die Bürgerinnen und Bürger und auch über die offiziellen Gremien hinweg gearbeitet worden. Das könne und dürfe nicht sein.
Verbunden ist die Resolution mit einem klaren Appell an den Hessischen Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und ländlichen Raum. Dieser wird aufgefordert, „bei einer anstehenden Überprüfung der Lärmschutzbereiche um den Frankfurter Flughafen sicherzustellen, dass nur die Planungen der ursprünglichen starken Nutzung der Südumfliegung berücksichtigt werden, um so das den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt auch von der Hessischen Landesregierung gegebene Versprechen einzuhalten, dass die Mehrbelastungen durch den Bau der Nordwestlandebahn bei Ostbetrieb teilweise durch den nahezu kompletten Wegfall von Abflügen auf den Nordwest-Abflugrouten bei Westbetrieb kompensiert werden.“ Die Stadtverordnetenversammlung erwarte daher, dass sich das Ministerium bei einer anstehenden Prüfung des neuen Betriebskonzeptes streng an die im Planfeststellungbeschluss beschriebenen Vorgaben halte, was dazu führen müsse, „dass das neue Betriebskonzept keine Berücksichtigung finden kann und vom Ministerium abgelehnt werden muss.“
Der vollständige Text der Resolution ist hier nachzulesen.