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Orte des Gedenkens


Synagoge / Synagogengasse

Zur Geschichte

Einen Betsaal gab es bereits im 17. Jahrhundert. Er befand sich von 1656 bis 1672 in einem jüdischen Privathaus, das sich an der Stelle der heutigen Gaststätte "Kartoffelstube" vor der Galluskirche befand. 1672 brannte dieses Haus jedoch ab, nachdem es von brandenburgischen Truppen auf dem Durchmarsch durch Flörsheim angezündet wurde. Vermutlich wurde in der Folgezeit ein anderer Betsaal in einem jüdischen Privathaus eingerichtet. 

Seit dem Anfang des 18. Jahrhunderts bemühten sich die Flörsheimer Juden um den Bau einer Synagoge. 1710 konnte vom Mainzer Domkapitel ein 56 qm großes Grundstück erworben werden, auf dem in den folgenden Jahren eine Synagoge mit der Innenraumfläche von rund 39 qm erstellt wurde. Sie ist am Sabbat Nachamu des Jahres 1718 (13. August 1718 = 16. Aw 5478) eingeweiht worden. 1852 brach in der Synagoge ein Brand aus, der jedoch gelöscht werden konnte. Freilich sind alte Urkunden, vor allem das Memorbuch der Gemeinde, dabei zerstört worden. 
Am Sabbat Nachamu des Jahres 1918 (20. Juli 1918 = 11. Aw 5678) wurde das 200jährige Bestehen der Synagoge in Anwesenheit des Bezirksrabbiners Dr. Adolf Kober aus Wiesbaden feierlich begangen. 1927 wurde die Synagoge umfassend renoviert und erneut eingeweiht. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge am 10. November 1938 zerstört. Um die Mittagszeit dieses Tages kamen gegen 11.30 Uhr Nationalsozialisten, darunter viele Mitglieder der Rüsselsheimer SA unter Anführung eines Flörsheimers zur Synagogengasse. Einer der SA-Leute kletterte auf das Dach der Synagoge und entfernte den Davidstern. Der Gebetssaal wurde völlig demoliert, der Toraschrein aus seiner Verankerung gerissen. Am Nachmittag führte ein SA-Mann eine Schulklasse der Riedschule zur Synagoge. Die Schüler setzten das Werk der Verwüstung fort. 1939 wurde das Synagogengebäude verkauft und wenig später abgebrochen. 

Von der ehemaligen Synagoge steht heute noch eine Außenmauer in der Synagogengasse (Südmauer), weil diese mit dem angrenzenden Gemeindehaus verbunden war. 1947 wurde durch den damaligen Flörsheimer Bürgermeister fälschlicherweise berichtet, die Synagoge sei durch Brandbomben während des Zweiten Weltkrieges zerstört worden. Seit 1968 erinnert ein Gedenkstein an die Synagoge mit der Inschrift: "Hier stand von 1718-1938 die Synagoge der jüdischen Gemeinde Flörsheim am Main. Zur Erinnerung an den 250. Jahrestag der Errichtung und anlässlich der 30. Wiederkehr des Tages der Zerstörung dieses Gotteshauses wurde von der Bürgerschaft der Stadt am 9.11.1968 dieser Gedenkstein gesetzt." * 


Zustand

Das ehemalige Synagogenwärterhaus wurde 2001 zu Wohnzwecken vermietet. Die Reste der Synagoge (Südwand) wurden restauriert, die Wandmalereien mit dem Psalm 29 wurde freigelegt und durch eine Glas- und Metallkonstruktion vor Verwitterung geschützt. Aktuell werden die Wand und der Wetterschutz durch die Landesdenkmalpflege Hessen, Schloss Biebrich, und die Terra Flörsheim (Eigentümer der Anlage) gereinigt. Der Text des Psalms 29 (übersetzt von Leopold Zunz) lautet: "Psalm von David. Spendet dem Ewigen, Söhne der Mächtigen, spendet dem Ewigen Ehre und Triumph. Spendet dem Ewigen seines Namens Ehre, bücket euch vor dem Ewigen im heiligen Schmucke. Die Stimme des Ewigen erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert, der Ewige über mächtigen Wassern. Die Stimme des Ewigen erschallt mit Macht, die Stimme des Ewigen mit Majestät. Die Stimme des Ewigen zertrümmert Zedern, und es zertrümmert der Ewige die Zedern des Libanon; und lässt sie hüpfen wie Kälber, Lebanon und Schirjon wie junge Re'emim. Die Stimme des Ewigen wirft zuckende Feuerflammen. Die Stimme des Ewigen macht erbeben Wüste, erbeben macht der Ewige die Wüste Kadesch. Die Stimme des Ewigen macht zittern die Eichen, und entblättert die Wälder, und in seinem Palaste spricht Alles: Ehre! Der Ewige thronte bei der Flut, und es thronet der Ewige als König immerdar. Der Ewige gibt Macht seinem Volke, der Ewige segnet sein Volk mit Frieden."   


Öffnungszeiten

nur von der Synagogengasse durch ein Fenster in der Mauer zu sehen; frei zugänglich  


Veranstaltungen

Jährliche Mahnwache zum Novemberpogrom 1938


Namentliches Gedenken an der Mauer der Synagoge

Geschichte

Auf den Namenstafeln an der Mauer der Synagogengasse wird allen Mitgliedern der Flörsheimer jüdischen Gemeinde, die durch die Nationalsozialisten ums Leben kamen, gedacht.
Auf den Namenstafeln an der Mauer der Synagogengasse wird allen Mitgliedern der Flörsheimer jüdischen Gemeinde, die durch die Nationalsozialisten ums Leben kamen, gedacht.

2001 überlegte man sich, wie man der Opfer der Shoa namentlich gedenken könne. Die Überlegungen reichten von Stolpersteinen über ein Denkmal bis zu Namenstafeln an der Wand der ehemaligen Synagoge. Letztere Idee setzte sich durch. Alle Mitglieder der Flörsheimer jüdischen Gemeinde, die durch die Nationalsozialisten ums Leben kamen, erhielten eine bronzene Namenstafel. Die Tafeln wurden an der Außenwand der ehemaligen Synagoge eingelassen.

 

Öffnungszeiten

frei zugänglich

 

Veranstaltungen

Jährliche Mahnwache zum Novemberpogrom 1938


* Der Text zur Geschichte der Synagoge stammt von der Homepage von Alemannia Judaica, der Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. www.alemannia-judaica.de


Beitrag in der Ausgabe

des Landesamtes für Denkmalpflege

Jüdischer Friedhof am Wickerbach

Zur Geschichte

Ein erster jüdischer Friedhof in Flörsheim wird bereits 1447/49 genannt. Seine genaue Lage ist nicht bekannt (vermutlich im Bereich des im 17. Jahrhundert angelegten Friedhofes). Später (erste Hälfte 17. Jahrhundert) wurden die in Flörsheimer verstorbenen Juden in Mainz beigesetzt. 1666 konnte ein neuer jüdischer Friedhof in Flörsheim angelegt werden, wobei es sich um denselben Friedhof handelt, der bis zur Gegenwart erhalten ist. Eine Gedenkinschrift im Memorbuch der Gemeinde hielt zur Friedhofsanlegung fest: "Man soll gedenken zur Ewigkeit seiner Seele dem Herrn aus Dresden, Rabbi oder Meister Abraham, der Sohn von Abraham Lazarus Löwi in Flörsheim am Main, dass er sich ein starke Mühe und Arbeit geben von wegen Gerechtigkeit den Gemeindejudenbegräbnis zu kaufen und gleich bar bezahlt. Flörsheim im Monat Tebet 471 nach der kleinen Zählung, nach dem Christjahr 1670, Monat Februar." 
  
Die Friedhofsfläche umfasst insgesamt nach den im Laufe der Zeit vorgenommenen Erweiterungen 36,06 ar. Auf dem Flörsheimer Friedhof wurden zunächst auch die Hochheimer Juden (sowie diejenigen aus Eddersheim und Weilbach) beigesetzt, bis diese 1909 einen eigenen Friedhof anlegten. 
   
1946 wurde der in der NS-Zeit fast vollständig abgeräumte Friedhof mit den wenigen noch erhaltenen Grabsteinen wiederhergerichtet (Gedenktafel von 1947 mit der Inschrift: "Hier ruhen die Angehörigen der jüdischen Religionsgemeinschaft von Flörsheim, Hochheim, Eddersheim und Weilbach. Ihre letzten Frauen, Männer und Kinder wurden unter der Herrschaft der Gewalt um ihres Glaubens und ihrer Rasse willen geächtet, verfolgt, beraubt und vertrieben, ihr Gotteshaus zerstört und dieser 600jährige Gottesacker geschändet. Die Gemeinde Flörsheim hat im Jahre 1946 ihn wiederhergerichtet; den Toten, die fern der Heimat starben, zur Ehre und zum Andenken, den Lebenden zur Mahnung, den Vertriebenen zum Trost und Allen zum Frieden! Die Gemeinde Flörsheim am Main.").*

Da die Einfassung des Friedhofs sanierungsbedürftig ist, wurden mit der Denkmalpflege und dem Regierungspräsidium Darmstadt Vereinbarungen zur Sanierung getroffen, die aktuell und in den nächsten Jahren stattfinden wird. Die Sanierung der Friedhofsmauer im südlichen Teil wurde im Oktober 2022 abgeschlossen.

Ein Bereich, in dem die Mauerkrone über eine größere Fläche eingebrochen war, wurde im Zuge dieses ersten Bauabschnittes wiederhergestellt. An anderen Stellen drücken zum Beispiel Baumwurzeln die Mauer nach oben und haben größere Löcher im Mauerwerk verursacht. Die Fugen weisen zudem starke Verwitterungsspuren sowie Auswaschungen auf. Ein Pfeiler des Eingangstores ist durch Wurzelwuchs gekippt.


Im Jahr 2023 wurden die Maßnahme mit dem zweiten Bauabschnitt im östlichen Teil der Anlage fortgesetzt, bevor dann der westliche folgen soll. Ziel ist weiterhin, eine denkmal- und landschaftsverträgliche Konzeption im Einklang mit den naturschutzrechtlichen Behörden sowie des Denkmalschutzes umzusetzen. Die im Friedhof liegenden Bauten und Bäume bleiben dabei erhalten, unfachmännische Einbauten an der Einfriedung wurden entfernt oder in den Ursprungszustand versetzt. Im Mai 2023 konnten die Arbeiten an der Ostseite der Mauer erfolgreich abgeschlossen werden. Sie ist nun repariert und wieder freigelegt.



Öffnungszeiten

Verschlossen

Interessierte können den Schlüssel bei der Polizeistation Flörsheim und/oder im Ordnungsamt der Stadtverwaltung erhalten


Ordnungsamt

Rathausplatz 2
65439 Flörsheim am Main

06145 955-120
E-Mail schreiben


Veranstaltungen

Kranzniederlegung am Gedenkstein auf dem Friedhof jährlich am Volkstrauertag


* Der Text zur Geschichte des jüdischen Friedhofs stammt von der Homepage von Alemannia Judaica, der Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. www.alemannia-judaica.de.

Frühneuzeitliche Mikwe (Hauptstraße 55)

Zur Geschichte

Die Anlage wurde 1983 anlässlich von Renovierungs- und Aufräumungsarbeiten wiederentdeckt und bis 1988 auf Grund einer privaten Initiative restauriert. Das Tauchbad wurde vermutlich im 17./18. Jahrhundert angelegt. Zu dem 4,80 Meter tiefliegenden Tauchbecken führt eine geradlinige steile Steintreppe. Das Bad wurde im Zusammenhang mit den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert eingeführten Vorschriften der Behörden über die Ritualbad-Anlagen aufgegeben. Im Mai 1837 ist ein neues ebenerdiges Ritualbad angelegt worden, dessen Standort nicht bekannt ist.*


Familie Reinelt fand bei Renovierungsarbeiten einen geschlossenen Rahmen aus Beton mit jeweils gegenüberliegenden Spuren von abgebrochenen Griffen. Der Rahmen stand mittig im Kellerboden und war mit Bauschutt verfüllt. Die Familie wurde neugierig und entschloss sich, weiter auszugraben. Dabei fand sie eine Sandsteinstufe und beim weiteren Graben die nächste, so dass sich eine Treppe vermuten ließ. Ein Nachbar erzählte der Familie, dass er von einem „Judenbad“ gehört hatte. Denkmalpfleger aus Wiesbaden recherchierten den Fall und fanden ein Dokument aus dem Jahre 1839 vom damaligen Oberschultheiß Neumann unterschieben. In diesem Schriftstück ist die Mikwe erwähnt. ("…20-25 Fuß, noch tiefer als der Keller"). Die Mikwe wurde komplett ausgegraben, gegen Einsturz gesichert und zugänglich gemacht.


Öffnungszeiten

Nach Vereinbarung mit Thomas und Rosemarie Reinelt

Hauptstr. 55, Flörsheim am Main
Telefon: 06145-1480
E-Mail: info@thomasreinelt.de
Web: www.thomasreinelt.de


Veranstaltungen

Führungen durch Thomas und Rosemarie Reinelt


* Der Text zur der Mikwe stammt von der Homepage von Alemannia Judaica, der Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum. www.alemannia-judaica.de

Stolpersteine/Stolperschwelle in der Stadt

Zur Geschichte

Der Verein Stolpersteine-Flörsheim e.V. wurde am 30. Oktober 2017 gegründet und ist seit dem 6. November 2017 ein eingetragener gemeinnütziger Verein.


Bisher fanden vier Verlegungen von Stolpersteinen in Flörsheim statt (15. Mai 2018, 25. Juni 2019, 23. Oktober 2020 und 14. November 2022). Insgesamt wurden bislang 23 Stolpersteine verlegt, davon 17, die an jüdische Opfer erinnern.


Am Freitag, 3. November 2023, wurde in Bad Weilbach zudem eine Stolperschwelle verlegt:

Stolperschwelle und Informationstafel Bad Weilbach
Stolperschwelle und Informationstafel Bad Weilbach
Stolperschwelle Bad Weilbach
Text:
Im Gedenken an die Opfer der Zwangsarbeit 1942 bis 1945
Lager in Flörsheim: Bad Weilbach, Jahnturnhalle, Zum Mainblick, Karthäuser Hof, Zum Taunus
Über 1400 Männer und Frauen, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa wurden zur Arbeit gezwungen, diskriminiert, entrechtet, unterernährt, misshandelt
Viele verloren ihr Leben
Stolperschwelle Bad Weilbach Text: Im Gedenken an die Opfer der Zwangsarbeit 1942 bis 1945 Lager in Flörsheim: Bad Weilbach, Jahnturnhalle, Zum Mainblick, Karthäuser Hof, Zum Taunus Über 1400 Männer und Frauen, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa wurden zur Arbeit gezwungen, diskriminiert, entrechtet, unterernährt, misshandelt Viele verloren ihr Leben
Auf der Informationstafel wird die Geschichte der Zwangsarbeiter in Flörsheim dargestellt.
Auf der Informationstafel wird die Geschichte der Zwangsarbeiter in Flörsheim dargestellt.

Impressionen der Verlegung am 14. November 2022:

Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, gleichsam 2. Vorsitzender des Vereines Stolpersteine Flörsheim e.V., begrüßt die Anwesenden.
Bürgermeister Dr. Bernd Blisch, gleichsam 2. Vorsitzender des Vereines Stolpersteine Flörsheim e.V., begrüßt die Anwesenden.


Gunter Demnig verlegt weitere Stolpersteine in Flörsheim am Main am 14. November 2022.
Gunter Demnig verlegt weitere Stolpersteine in Flörsheim am Main am 14. November 2022.
Die Verlegung der sieben weiteren Stolpersteine wird würdevoll umrahnt.
Die Verlegung der sieben weiteren Stolpersteine wird würdevoll umrahnt.

Nähere Informationen zu den Standorten der Stolpersteine und den individuellen Schicksalen finden Sie hier.

Auch können Sie Patenschaften für Stolpersteine übernehmen.

Vor folgenden Häusern in der Altstadt sind Stolpersteine verlegt:

Öffnungszeiten
Frei zugänglich

Veranstaltungen
Stolpersteinverlegungen - Für die Termine zeichnet sich der Verein verantwortlich

Denkmal „Gänskippelschorsch“ (Jakob Altmaier)

Zur Geschichte

Am Konrad-Adenauer-Ufer steht ein Reliefstein (Bildhauer: Joseph Hartmann, Flörsheim). Er zeigt den „Gänskippelschorsch“. Unter diesem Pseudonym schrieb der Flörsheimer Journalist Jakob Altmaier in den 1920er Jahren in der Flörsheimer Zeitung augenzwinkernde Kommentare zum lokalen Geschehen. Die Namensgebung nimmt Bezug auf die Gänsezucht um 1900 in Flörsheim.

1889 in eine große jüdische Flörsheimer Familie hineingeboren, war Altmaier Soldat im ersten Weltkrieg, lebte anschließend u. a. in Frankfurt und Berlin und reiste häufig ins Ausland. Als Jude und Sozialdemokrat war er den Verfolgungen durch die Nationalsozialisten von Beginn an besonders heftig ausgesetzt, so dass er bereits 1933 emigrierte. 1948 kehrte er auf Bitten des SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher nach Deutschland zurück. Seit 1949 war er bis zu seinem Tod 1963 in Bonn Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Jakob Altmaier war maßgeblich am Aufbau der Beziehungen zwischen Israel und der Regierung Adenauer beteiligt. Altmaier ist einer von derzeit sieben Ehrenbürgern der Stadt Flörsheim am Main. Die Verleihung erfolgte am 14. Januar 1955. Er ist auf dem jüdischen Friedhof Flörsheim beigesetzt.


Öffnungszeiten

Frei zugänglich

Brunnen am Kunstforum Mainturm

Zur Geschichte

Der Brunnen wurde 2001 im Zusammenhang mit dem Umbau des Mainturms und des angrenzenden Gebäudes zum „Kunstforum Mainturm“ von dem Pfälzer Bildhauer Gernot Rumpf gestaltet. Er erinnert an die Geschichte Flörsheims im Zusammenhang mit dem Fluss (Leitfrage: "Was würde man, wenn man heute ein Fischernetz in den Main würfe, an Relikten der Vergangenheit der Stadt vom Grund des Flusses fischen?“) Am Brunnen findet sich auch ein siebenarmiger Leuchter. Er soll daran erinnern, dass man während des Pogroms 1938 symbolträchtige Gegenstände der Flörsheimer jüdischen Gemeinde in den Main geworfen hat und das Schrifttum der Gemeinde am Main verbrannte.


Öffnungszeiten

Frei zugänglich

Kofferdenkmal am Bahnhof

Zur Geschichte

Der Verein Stolpersteine Flörsheim e.V. hat im Herbst 2021 eine Kofferskulptur am Flörsheimer Bahnhof errichtet. Die Kofferskulptur "DenkMal" soll an die Flörsheimer Juden erinnern, die während des Nationalsozialismus ihre Heimatstadt verlassen mussten, in Deportationslager transportiert, verfolgt und ermordet wurden. Ihre Reise in den Tod begann immer am Flörsheimer Bahnhof weswegen der „zurückgelassene Koffer“  dort seinen Platz gefunden hat.

Vor den Augen verborgen, ist im Koffer zudem eine metallene Zeitkapsel, in der Schülerinnen und Schüler des hiesigen Graf-Stauffenberg-Gymnasiums ihre Gedanken über das Schicksal der Flörsheimer NS-Opfer hinterlegt haben. Der Flörsheimer Künstler Thomas Reinelt hat das Werk mit den Schülern ausgearbeitet.

Die Presse hat am 1. Dezember 2021 über die Einweihung berichtet.

Die am Denkmalprojekt beteiligten Schülerinnen und Schüler wurden mit ihrem Lehrer Constantin Mussel im Juli 2022 für dieses Werk mit dem "Weltverbesserer-Preis" des Landes und dem Ehrenamtspreis des Main-Taunus-Kreises ausgezeichnet.

Auf der Internetseite des Vereines erhalten Sie weitere Informationen zum Denkmal und der Einweihung.

Broschüre

Der Verein Stolpersteine Flörsheim e.V. hat zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums und dem Künstlerehepaar Reinelt eine Broschüre erstellt.

Öffnungszeiten

Frei zugänglich